Vier Monate nach der Einführung von Microsoft Dynamics AX 2012 R3 ist nun mehr über die Möglichkeiten und Grenzen des neuen R3 Transportverwaltungs-Moduls bekannt. Die CAPcargo Spezialisten haben die Funktionalitäten analysiert.
Die Schlagzeilen der neuen Transportverwaltung in R3 klingen interessant: Transportplanung. Versandgebühren und Routenplanung. Terminplanung. Frachtabstimmung. Auf den ersten Blick sieht es wie ein komplettes Paket aus, aber ein genaueres Betrachten offenbart, dass grundlegende Unterschiede im Verständnis der Rolle eines Transport Management Systems bestehen.
Die Lösung unterstützt in einfacher Form ein manuelles (kein Drag & Drop) Einplanen der Auftragszeilen, innerhalb einer so genannten „Ladungsplanungs-Werkbank“ auf Einheiten. Der Ursprung ist immer ein Verkaufs-, Einkaufs- oder Umlagerungsauftrag. Eine Einheit kann beispielsweise ein 20-Fuß-Container oder ein Lastwagen sein. Die Einheiten verfügen über eine Kapazität (Gewicht / Volumen). Hingegen ist keine Reservierungslogik vorhanden. Eine Auftragszeile kann in mehrere Ladungen aufgeteilt werden.
Tarifmodule werden entwickelt
Einige sehr einfach gehaltene „rate engines“ (Satzmodule) sind Teil der Standardlösung. Für eine kompliziertere Preisgestaltung (z. B. internationale Transporte) sind Erweiterungen (Entwicklungsarbeiten) notwendig. Interessant ist die Rate-Shopping-Funktion, die die möglichen Lieferanten und Routen für eine bestimmte Ladung auflistet. Ein beschriebener Verwendungsfall eines solchen „rate engines“ ist ein Webservice zum betreffenden Frachtführer/Spedition. Während des Rate Shopping-Prozesses, wird eine Anfrage an den Web-Service des Frachtführers/Spedition gesendet. Auf der Route werden die benötigten geografischen Segmente verwaltet. Die Segmente werden für die Preisermittlung verwendet.
Die Terminplanung wird eingesetzt, um die Rampenbelegung (Lagerort) planen zu können (welche Ladung, an welchem Tor abgefertigt wird). In diesem Zusammenhang – insbesondere in der Deutschen Übersetzung – wird von einer Fahrtenbuchverwaltung gesprochen. Dabei handelt es sich jedoch um Ein- und Auscheckzeiten der Fahrer am Lagerort. Eine Tourenplanung, bei der die voraussichtliche Ankunftszeit eines Lkws beim Kunden bestimmt werden kann, ist nicht möglich.
Schließlich können mit der Frachtabstimmungs-Funktionalität die vorgesehenen Frachtkosten berechnet werden. Dies ist eine Hilfe für die operative Prüfung der eingehenden Lieferantenrechnungen. Erst nach dem Abgleich einer Lieferantenrechnung werden die Buchungen im Hauptbuch erstellt. Es ist wichtig zu verstehen, dass keine Rückstellungen in der Finanzbuchhaltung erstellt und gebucht werden.
Gut für kleinere Organisationen mit geringen Supply Chain Anforderungen
Für Organisationen, die bisher in der Regel ihre Logistikabläufe außerhalb von AX (z. B. Auftragszeilenexport in eine Excel-Datei) gehandhabt haben, bringt das neue Modul sicherlich eine Erleichterung. Für die Produktions- oder Handelsunternehmen,
1. die täglich grosse Mengen von Aufträgen abwickeln müssen, oder
2. die Supply Chain nicht einfach am Lagertor endet (übergreiffende Kontrolle erforderlich) und
3. eine erhöhte Effizienz der internen Prozesse oder Kostenoptimierungen erforderlich sind
ist die CAPcargo Branchenlösung nach wie vor ein Muss.
CAPcargo bringt Transparenz in den Supply Chain Prozess
CAP.Trade&Distribution bringt den Brückenschlag zwischen Verkauf, Lager und Transport. Zeit ist ein hohes Gut. Die Lagerkommissionierung und Transportplanung sind parallel laufende Prozesse. Um ein Beispiel zu nennen: Dank der automatisierten und integrierten Transportplanung können direkt auf dem Verkaufsauftrag die aktuellen track&trace Informationen oder die vorgesehene Ankunftszeit der Lieferung beim Kunden angezeigt werden. Ein wirklicher Gewinn welcher hilft die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen.
Der CAPcargo Sendungsbilder verwaltet im Hintergrund die gesamte Logik, welche Aufträge resp. Auftragszeilen in einem Transportauftrag kombiniert werden können. Eine effektives Werkzeug um Transportkosten zu senken.